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Episode 12: Das Tagebuch des Fremden

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Die Nacht war hereingebrochen, und der Mond spiegelte sich auf der stillen Oberfläche des Sankelmarker Sees. Im Hotel „Seeblick“ brannte noch Licht in Annas Büro. Sie saß an ihrem alten Holzschreibtisch, eine dampfende Tasse Tee neben sich, und blätterte durch Unterlagen, die sie bei der Aufräumarbeit gefunden hatte. Unter den Papieren lag ein kleines, in Leder gebundenes Tagebuch, das sie zuvor in einer alten Schublade entdeckt hatte. Es war abgenutzt, die Ecken waren abgestoßen, und die Seiten rochen nach alter Tinte und Papier.

Anna schlug das Buch vorsichtig auf. Die erste Seite war mit einer präzisen Handschrift beschrieben, die den Namen „Jakob Petersen“ und das Datum „Mai 1963“ enthielt. „Jakob Petersen“, murmelte sie. Der Name kam ihr bekannt vor, doch sie konnte ihn nicht direkt einordnen. Sie erinnerte sich daran, dass der See viele Forscher und Geschichtsliebhaber angezogen hatte, vielleicht war Jakob einer von ihnen.

Als sie weiterblätterte, stieß sie auf eine Zeichnung des Sankelmarker Sees. Es war eine grobe Skizze, doch sie zeigte markierte Punkte, die verblüffend mit der Karte der Kinder übereinstimmten. Neben einer der Markierungen stand der handschriftliche Vermerk: „Die Wächter erscheinen, wenn das Gleichgewicht gestört ist.“

Anna runzelte die Stirn und las weiter. Die Einträge waren detailliert und beschrieben Jakobs Erlebnisse am See. Er hatte offenbar das Verhalten der Lichter über dem Wasser beobachtet und glaubte, dass sie mit den Ritualen der alten Bewohner der Region zusammenhingen. „Sie schützen etwas“, hatte er geschrieben. „Etwas, das tief im See verborgen liegt.“

Am nächsten Morgen rief Anna die Kinder in die Lobby. Sie hatte das Tagebuch auf dem Tisch ausgebreitet und wartete, bis alle Platz genommen hatten. „Ich habe etwas gefunden, das ihr sehen müsst“, begann sie und schob das Buch in die Mitte des Tisches.

„Was ist das?“ fragte Mia neugierig, während sie das Buch vorsichtig aufschlug.

„Ein Tagebuch von jemandem namens Jakob Petersen“, erklärte Anna. „Er war offenbar ein Historiker oder Forscher, der den See studiert hat. Seine Aufzeichnungen sind unglaublich detailliert.“

Die Kinder beugten sich über das Buch, und Lukas zeigte auf die Skizze des Sees. „Das ist fast genau wie unsere Karte“, sagte er erstaunt.

„Aber schaut euch die Notizen an“, sagte Finn und deutete auf einen der Einträge. „‚Das Gleichgewicht bewahren‘ – das hat er immer wieder erwähnt. Was meint er damit?“

„Ich denke, es hat etwas mit den Ritualen zu tun, die Frau Lund erwähnt hat“, sagte Mia. „Vielleicht waren diese Rituale dazu da, den See zu schützen.“

Lea blätterte weiter und stieß auf einen Eintrag, der sie innehalten ließ. „Hier steht: ‚Ich habe die Glocke gefunden. Ihr Klang ist seltsam, fast hypnotisch. Ich glaube, sie ist der Schlüssel.‘“

„Das ist genau wie unsere Glocke“, sagte Lukas. „Er wusste, dass sie wichtig ist.“

Die Kinder diskutierten, was die nächsten Schritte sein könnten, während Anna nachdenklich das Buch betrachtete. „Wenn Jakob die Glocke gefunden hat, dann hat er vielleicht auch herausgefunden, wie sie funktioniert“, sagte sie schließlich. „Vielleicht gibt es in seinem Tagebuch Hinweise darauf.“

„Es gibt hier noch so viele Einträge“, sagte Mia und blätterte weiter. „Wir sollten sie alle lesen und nach Hinweisen suchen.“

Finn machte Fotos von den wichtigsten Seiten, während die anderen begannen, die Einträge zu entschlüsseln. Einige waren schwer zu lesen, doch die meisten beschrieben Jakobs Beobachtungen am See. Er hatte bemerkt, dass die Lichter häufiger erschienen, wenn jemand versuchte, die Struktur unter Wasser zu erreichen.

„Vielleicht hat er versucht, den Altar zu erreichen“, sagte Lukas. „Und die Wächter haben ihn daran gehindert.“

„Das würde erklären, warum er so oft über das Gleichgewicht schreibt“, sagte Mia. „Vielleicht wollte er den Altar nutzen, um etwas wiederherzustellen.“

Später am Nachmittag, als die Kinder sich auf den Weg machten, um weitere Orte auf der Karte zu erkunden, blieb Anna im Hotel zurück. Sie saß wieder an ihrem Schreibtisch, den Blick auf den See gerichtet, während sie über das Tagebuch nachdachte. Was, wenn das Hotel selbst eine Rolle in all dem spielte? Es war ein zentraler Ort für viele Reisende und Entdecker gewesen, und die alten Gästebücher enthielten möglicherweise noch mehr Hinweise.

Anna beschloss, die Gästebücher durchzusehen, die sie in einer Truhe im Keller aufbewahrte. Sie holte die schweren Bücher hervor und begann, Seite für Seite durchzugehen. Dabei stieß sie auf Einträge von Gästen, die von seltsamen Erlebnissen am See berichteten – von Lichtern, unerklärlichen Geräuschen und Träumen, die sie nachts heimsuchten.

Ein Eintrag aus dem Jahr 1958 fiel ihr besonders auf: „Das Hotel ist ein sicherer Hafen. Aber der See bewacht mehr, als wir wissen.“

Anna lehnte sich zurück und betrachtete die alten Seiten. Sie fühlte, dass sie dem Geheimnis des Sees näherkam, doch sie wusste auch, dass sie vorsichtig sein musste. Die Kinder hatten recht – manche Geheimnisse mussten gelüftet werden, doch andere sollten vielleicht verborgen bleiben.

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