🐳  Einzigartige Produkte  |  😘   Kundenorientierter Service  |  👍  tolle Qualität  |  🫵  günstige Preise  |  🚚   ab 20€ Bestellwert nur 2,49€ Versand  |  🚛   ab 50€ Bestellwert kostenfreier Versand

🐳  Einzigartige Produkte  |  😘   Kundenorientierter Service  |  👍  tolle Qualität  |  🫵  günstige Preise  |  🚚   ab 20€ Bestellwert nur 2,49€ Versand  |  🚛   ab 50€ Bestellwert kostenfreier Versand

Zurück zu Geschichten aus dem Hotelalltag

Episode 62: Das Gleichgewicht

Episode 62: Das Gleichgewicht Anna, Dorfgeschichte, Falkenberg-Briefe, Frau Alva, Geheimnisse, Geschichte des Hotels, Gleichgewicht des Sees, Heiko Lenzen, hotel seeblick, Kindergruppe, langsame Übergabe, Leseraum, mystisches Wissen, nächtliche Entdeckung, Rituale, sankelmarker see, stille Beobachter, stille Spannung, verantwortung, Vergangenheit trifft Gegenwart
Jetzt nichts mehr rund um den Sankelmaker See und unser Hotel verpassen!

Die Nacht war klar, der Sankelmarker See lag still unter dem Licht des Mondes, als ob er sich ebenfalls zurückgezogen hätte, um zu lauschen. Im Leseraum des Hotels Seeblick brannte eine einzelne Lampe, ihr warmes Licht spiegelte sich auf dem alten Holztisch, auf dem sich eine Vielzahl von Papieren, Briefen und vergilbten Karten ausbreitete. Anna, Heiko, Frau Alva und die Kinder saßen um den Tisch, jede Bewegung begleitet vom Rascheln alter Dokumente und dem gelegentlichen Knacken des Holzbodens.

Alle bisher veröffentlichen Episoden

„Das hier,“ sagte Mia leise und schob ein halb zerfallenes Blatt in die Mitte, „ist ein Brief von L. Falkenberg. Und er spricht explizit vom Gleichgewicht des Sees.“

„‚Solange das Gleichgewicht gewahrt bleibt, wird der See uns schützen. Wird das Muster gestört, beginnt das Wasser zu antworten.‘“ las Lukas vor. „Was meint er damit?“

„Ich glaube, das ist kein Gleichgewicht im naturwissenschaftlichen Sinne,“ sagte Anna. „Es ist etwas Tieferes. Etwas, das mit dem Ort selbst verbunden ist.“

Heiko runzelte die Stirn. „Vielleicht ist es symbolisch – oder spirituell. Vielleicht bewahrte die Familie Falkenberg über Generationen hinweg ein Wissen, das in Vergessenheit geraten ist.“

„Oder sie waren Teil eines Rituals,“ fügte Finn hinzu. „Vielleicht waren sie die letzten, die das Gleichgewicht aktiv hielten.“

„Das würde erklären, warum ihre Spuren verschwunden sind,“ sagte Lea. „Was, wenn sie alles aufgegeben haben, um etwas zu schützen?“

„Aber was genau?“ fragte Frau Alva leise. „Und warum jetzt?“

Das Zimmer war still, nur das ferne Rauschen des Sees war zu hören. Es war kein Wind, keine Welle – eher ein tiefes, ruhiges Atmen, das von draußen durch das Fenster kam.

Heiko stand auf und ging zum Fenster. Der See war ruhig, fast zu ruhig. „Vielleicht,“ sagte er, „hat das, was wir für unerklärlich halten, ein ganz eigenes Muster. Etwas, das sich immer dann regt, wenn wir ihm zu nahe kommen.“

Anna trat neben ihn. „Und was tun wir, wenn wir es geweckt haben?“

Heiko antwortete nicht sofort. Dann sagte er: „Dann müssen wir lernen, zuzuhören.“

Später in der Nacht saßen die Kinder noch zusammen auf dem Flur, während Anna und Heiko die Briefe einsortierten.

„Ich habe das Gefühl, dass das Seeblick selbst ein Teil dieses Gleichgewichts ist,“ sagte Mia.

„Vielleicht bewahrt es mehr, als nur Erinnerungen,“ murmelte Lukas. „Vielleicht ist es… ein Anker.“

„Oder ein Wächter,“ sagte Lea. „Einer, der Geschichten in sich trägt – und manchmal aufweckt.“

Heiko hörte ihre Worte und machte sich eine stille Notiz. Es war kein Zufall, dass er hier war. Er wusste es noch nicht genau, aber irgendetwas hatte ihn zum Hotel geführt. Und das Hotel begann, ihn ebenfalls zu erkennen.

Als sie später alle in ihre Zimmer gingen, blieb Anna noch einen Moment allein im Leseraum. Sie hielt einen der Briefe in der Hand, auf dem eine Zeile stand, die sie nicht mehr losließ:

„Wer das Seeblick führt, trägt nicht nur Schlüssel, sondern Verantwortung.“

Sie legte den Brief zurück, löschte das Licht – und sah noch ein letztes Mal aus dem Fenster. Draußen bewegte sich der Nebel. Langsam. Als würde er lauschen.

Beitrag teilen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Zurück zu Geschichten aus dem Hotelalltag