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Episode 56: Ein stiller Beobachter

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Der Nachmittag im Hotel Seeblick verlief in gewohnten Bahnen. Die Sonne stand tief über dem Sankelmarker See, ließ das Wasser in sanften Wellen glitzern, während das Hotel in einem warmen Licht erstrahlte. Gäste kamen und gingen, das Personal bereitete sich auf das Abendgeschäft vor, und in der Lobby herrschte die übliche Mischung aus Geschäftigkeit und entspanntem Murmeln.

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Heiko Lenzen saß in einem der bequemen Sessel in der Nähe der großen Fenster und beobachtete alles in Ruhe. Seit seiner Ankunft hatte er sich bemüht, nicht zu sehr aufzufallen. Er wollte das Hotel nicht als Geschäft betrachten, das er womöglich bald übernehmen würde – er wollte es fühlen, verstehen, erleben, warum dieses Haus so besonders war.

Er sah, wie **Anna** an der Rezeption mit einem älteren Ehepaar sprach, das offenbar seit Jahren Stammgäste war. Sie lächelte, nickte, wechselte ein paar Worte über das Wetter und den aktuellen Zustand des Sees. Es war keine aufgesetzte Freundlichkeit – sie kannte diese Menschen, wusste, welche Zimmer sie bevorzugten, erinnerte sich an die kleinen Details, die ihren Aufenthalt angenehm machten.

Ein Kellner ging an ihm vorbei, balancierte ein Tablett mit frisch gebrühtem Tee und kleinen Kuchenstücken. In der Nähe bereitete das Personal das Abendessen im Speisesaal vor – die Tische wurden mit frischen Blumen dekoriert, Besteck poliert, und aus der Küche drang der Duft von gebratenem Fisch und frischen Kräutern.

Heiko nahm einen Schluck von seinem Kaffee und ließ seinen Blick weiter durch den Raum wandern. Es war ein harmonisches Chaos, in dem jeder wusste, was zu tun war. Und doch… spürte er etwas anderes, eine unterschwellige Spannung, die in der Luft lag. War es die Veränderung, die bevorstand? Oder waren es die mysteriösen Ereignisse, die sich in letzter Zeit um das Hotel und den See rankten?

Er hatte vieles gehört – von den Kindern, von Anna, von den Dorfbewohnern. Die Glocke, die aus dem Wasser geborgen wurde, die alten Inschriften, die plötzlich auftauchenden Symbole auf dem See. Es klang wie eine Legende, aber er konnte nicht leugnen, dass es einen Einfluss auf die Menschen hier hatte.

Plötzlich setzte sich jemand neben ihn. Es war **Fischer Petersen**, der mit einem leichten Grinsen seinen Hut auf den Tisch legte.

„Sie haben die beste Sicht hier,“ sagte Petersen und deutete auf den Fensterblick hinaus zum See.

Heiko nickte. „Ja, es ist ein besonderer Ort.“

Petersen lehnte sich zurück und musterte ihn aus seinen wettergegerbten Augen. „Sie schauen sich das Hotel also genau an. Planen Sie, es zu übernehmen?“

Heiko zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es noch nicht. Ich versuche erst einmal zu verstehen, was es bedeutet, ein Teil dieses Hauses zu sein.“

Petersen nickte langsam. „Das ist eine kluge Herangehensweise. Das Seeblick ist mehr als nur ein Geschäft. Es ist eine Geschichte, die noch nicht zu Ende erzählt wurde.“

„Das merke ich,“ sagte Heiko. „Es fühlt sich nicht an wie ein gewöhnliches Hotel. Es ist… lebendig.“

Petersen lachte leise. „Ja, das ist es. Und das hat nichts mit Geistern oder alten Geschichten zu tun. Es hat mit den Menschen zu tun, die hier ein und aus gehen. Mit denen, die bleiben, und denen, die wiederkommen. Und mit denen, die es eines Tages weiterführen.“

Heiko ließ die Worte einen Moment sacken. Bevor er antworten konnte, kam **Anna** an ihren Tisch und setzte sich zu ihnen.

„Und, Petersen? Sind Sie gerade dabei, Heiko einzuweihen?“ fragte sie mit einem Schmunzeln.

„Vielleicht,“ sagte Petersen. „Er scheint mir jemand zu sein, der versteht, dass man ein Haus wie dieses nicht einfach besitzt – man muss sich um es kümmern.“

Heiko blickte zwischen den beiden hin und her. Es war merkwürdig, wie sehr er sich in diesen wenigen Tagen bereits mit diesem Ort verbunden fühlte. Er wusste noch nicht, ob er wirklich bereit war, eine Entscheidung zu treffen. Aber eines wusste er: Das Seeblick hatte etwas, das ihn nicht mehr losließ.

Während sich die Abendsonne über dem See senkte, blieb Heiko noch eine Weile sitzen, lauschte den Stimmen, den Geräuschen des Hotels und dem leisen, stetigen Rauschen des Wassers. Vielleicht war es noch zu früh für eine Antwort – aber er hatte Zeit. Und das Seeblick würde ihn nicht drängen. Noch nicht.

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