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Episode 39: Das vergessene Ufer

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Die Luft war kühl und feucht, als das Boot langsam an das Ufer der Halbinsel stieß. Die Ruder bewegten sich leise durch das Wasser, während sich Nebelfetzen über den See zogen und die Konturen der Bäume am Rand der Halbinsel nur schemenhaft sichtbar machten. Anna ließ den Blick über das Ufer schweifen. Niemand aus dem Dorf sprach je über diesen Ort. Vielleicht, weil es hier nichts mehr gab – oder weil es etwas gab, das vergessen werden sollte.

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„Wir sollten vorsichtig sein,“ sagte sie leise, als die Kinder nacheinander aus dem Boot stiegen. Ihre Füße versanken leicht in dem feuchten Boden, während sich der Geruch von nassem Holz und Moos in ihre Nasen mischte.

„Es sieht so aus, als wäre hier seit Jahren niemand mehr gewesen,“ bemerkte Finn, während er durch das kniehohe Gras watete.

„Vielleicht gibt es ja einen Grund dafür,“ murmelte Lea.

Petersen, der alte Fischer, der sie begleitet hatte, stand mit den Händen auf seinem Spazierstock gestützt und ließ den Blick über die Landschaft schweifen. „Mein Großvater hat mir mal erzählt, dass es hier früher eine kleine Hütte gab. Die Leute aus dem Dorf haben sie als Lager benutzt – doch irgendwann wurde sie einfach verlassen. Niemand sprach darüber, warum.“

„Vielleicht, weil es ein Ritualplatz war,“ mutmaßte Lukas. „Oder weil hier etwas verborgen wurde.“

„Oder weil es einfach ein normaler Ort war, an dem nichts Besonderes passiert ist,“ sagte Petersen und schmunzelte. „Lasst uns herausfinden, was wir entdecken können.“

Langsam bahnten sie sich ihren Weg durch das Dickicht. Die Bäume standen eng beieinander, und der Boden war mit einem Teppich aus Laub bedeckt. Die Geräusche des Dorfes und des Hotels Seeblick waren in der Ferne verschwunden – hier gab es nur das sanfte Rascheln der Blätter und das gelegentliche Knacken eines Zweigs unter ihren Füßen.

Nach einigen Minuten erreichten sie eine kleine Lichtung. Und dort, halb verborgen unter Efeu und Moos, stand eine alte Holzhütte.

„Da ist sie,“ sagte Petersen mit einem Hauch von Ehrfurcht.

Die Kinder traten vorsichtig näher. Das Gebäude sah aus, als könnte es jeden Moment zusammenfallen – das Dach war teilweise eingestürzt, und die Fenster waren von Staub und Spinnweben verdeckt.

„Wenn es hier irgendetwas gibt, dann ist es bestimmt längst verfallen,“ meinte Finn skeptisch.

Doch Mia schüttelte den Kopf. „Vielleicht nicht. Vielleicht wartet hier etwas darauf, gefunden zu werden.“

Anna drückte vorsichtig gegen die Tür. Sie knarrte, ließ sich aber wider Erwarten leicht öffnen. Innen war es dunkel, doch das Licht, das durch die kaputten Fenster fiel, ließ genug erkennen.

In einer Ecke stand ein alter Schrank, halb geöffnet, als hätte ihn jemand in Eile verlassen. Auf einem Tisch lagen zerfledderte Papiere, und an der hinteren Wand hing ein altes Foto – vergilbt, aber noch erkennbar.

„Das ist das Hotel Seeblick,“ sagte Lukas überrascht. „Aber es sieht… anders aus.“

„Es ist ein altes Bild,“ sagte Anna, während sie es vorsichtig abnahm. „Vielleicht aus den 1920ern.“

„Warum hängt es hier?“ fragte Lea.

Finn trat an den Tisch und blätterte vorsichtig durch die Papiere. „Hier sind alte Notizen… und eine Karte.“

„Eine Karte?“ Anna trat näher und betrachtete die vergilbten Linien. „Das ist der See – aber er sieht anders aus. Hier sind Markierungen, die ich noch nie auf einer Karte gesehen habe.“

„Und was ist das hier?“ Mia deutete auf einen kleinen roten Punkt auf der Karte, direkt am Rand des Sees.

„Das könnte ein verborgener Ort sein,“ murmelte Petersen.

Anna betrachtete die Karte nachdenklich. „Wir sollten das mitnehmen. Vielleicht weiß Frau Lund in der Akademie etwas darüber.“

Während die Gruppe sich weiter in der Hütte umsah, bemerkte Lukas etwas Seltsames am Boden – eine lose Holzdiele. Er kniete sich hin und zog vorsichtig daran. Mit einem leichten Ruck löste sie sich, und darunter kam eine kleine Blechdose zum Vorschein.

„Was haben wir denn da?“ fragte Petersen neugierig.

„Nur eine Möglichkeit, das herauszufinden,“ sagte Lukas und öffnete die Dose.

Im Inneren lag ein zusammengefaltetes Stück Papier, vergilbt und brüchig. Lukas entfaltete es vorsichtig, und Mia las laut vor:

„‚Wer dies findet, soll wissen: Der See vergisst nichts. Die Wächter beobachten. Und das, was verborgen wurde, sollte nicht erneut geweckt werden.‘“

Stille breitete sich in der kleinen Hütte aus.

„Wer hat das geschrieben?“ fragte Lea leise.

„Und was wurde verborgen?“ fügte Finn hinzu.

Anna nahm das Papier und betrachtete die Handschrift. „Wir müssen das ins Dorf bringen. Vielleicht kann jemand es entschlüsseln.“

Während sie die Notizen und die Karte einpackten, hatten alle das Gefühl, dass sie eine Spur gefunden hatten, die zu einer Wahrheit führte, die lange im Dunkeln gelegen hatte.

Als sie die Hütte verließen, bemerkte Mia etwas in der Ferne – eine Bewegung im Nebel.

„Seht ihr das?“

Die Gruppe drehte sich um, doch es war nichts mehr zu sehen.

„Vielleicht war es nur der Wind,“ sagte Petersen beruhigend.

Doch Mia war sich nicht sicher.

Sie wusste, dass sie nicht alleine waren.

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