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Eine Familie steht am Ufer eines Sees, während ein Mann einen Koffer im Wasser öffnet.

Episode 38: Der Kompass des Vergessens

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Die Sonne stand hoch über dem Sankelmarker See, als Anna, die Kinder und Herr Petersen am Ufer standen und auf das kleine, verrostete Objekt in der Hand des alten Fischers starrten. Es war ein Kompass, alt und mit einer vom Wasser und der Zeit angegriffenen Oberfläche, doch die Nadel bewegte sich noch. Und sie zeigte nicht nach Norden.

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„Das ist kein gewöhnlicher Kompass,“ sagte Petersen nachdenklich und drehte das Gerät langsam in seiner Hand. „So etwas habe ich schon lange nicht mehr gesehen.“

„Was ist daran so besonders?“ fragte Lukas.

„Er zeigt nicht nach Norden,“ sagte Petersen und reichte den Kompass an Finn weiter, der ihn vorsichtig inspizierte.

„Dann ist er kaputt,“ murmelte Finn.

„Vielleicht,“ sagte Petersen. „Oder er zeigt dorthin, wo er hingehört.“

Mia trat näher und beugte sich über Finns Schulter. „Wenn das stimmt… dann zeigt er genau auf den See.“

Es war eine beunruhigende Vorstellung, die sich wie eine kalte Welle über die Gruppe legte. Als ob der See selbst den Kompass zurückgegeben hatte – um ihnen zu zeigen, dass sie noch nicht fertig waren.

Anna seufzte und rieb sich die Stirn. „Es wird nicht einfacher, oder?“

Petersen schüttelte den Kopf. „Nein, das wird es nicht.“

Während die Kinder weiter über den Kompass diskutierten, fiel Annas Blick auf die Dorfbewohner, die in einiger Entfernung standen und tuschelten. Frau Meier war dabei, ebenso wie ein paar der älteren Männer, die auf dem Markt oft Geschichten über frühere Zeiten austauschten. Sie beobachteten die Szene mit einer Mischung aus Skepsis und Besorgnis.

„Ich glaube, wir ziehen langsam zu viel Aufmerksamkeit auf uns,“ murmelte Anna.

„Das Dorf redet,“ sagte Petersen. „Und nicht alle sind begeistert von dem, was ihr herausfindet.“

Während Anna und Petersen leise weiterredeten, kamen die Kinder zu einem Entschluss.

„Wir müssen herausfinden, wohin der Kompass wirklich zeigt,“ sagte Lukas.

„Aber wie?“ fragte Mia.

„Indem wir ihm folgen,“ sagte Finn entschlossen.

„Wir können nicht einfach ein Boot nehmen und losrudern,“ meinte Lea skeptisch.

„Doch, genau das können wir,“ sagte Lukas mit einem Grinsen. „Und wir brauchen Annas Hilfe.“

Zurück im Hotel versuchte Anna, die täglichen Aufgaben im Blick zu behalten, doch ihre Gedanken kehrten immer wieder zum Kompass zurück. War es nur ein altes Relikt, das zufällig an Land gespült wurde? Oder war es eine echte Spur?

Während die Kinder in der Lobby zusammensaßen und Karten ausbreiteten, um zu überlegen, wo sie mit der Suche beginnen sollten, kam Frau Alva herein und stellte eine dampfende Kanne Tee auf den Tisch.

„Ihr seht aus, als würdet ihr eine große Expedition planen,“ sagte sie mit einem Lächeln.

„Das könnte man so sagen,“ sagte Mia und erklärte ihr den Fund.

Frau Alva hörte aufmerksam zu und nahm dann einen Schluck Tee. „Es gibt Geschichten über solche Kompasse,“ sagte sie schließlich. „Mein Großvater erzählte mir, dass sie von alten Seefahrern benutzt wurden – aber nicht, um nach Norden zu navigieren. Sondern um Orte zu finden, die nicht auf Karten verzeichnet sind.“

„Verborgene Orte?“ fragte Lea.

„Vielleicht,“ sagte Alva. „Oder Orte, die nicht gefunden werden wollen.“

Diese Worte ließen die Kinder und Anna innehalten. Der See hatte ihnen bereits Botschaften geschickt – aber diese hier schien gezielt zu sein.

„Dann bleibt uns nichts anderes übrig,“ sagte Lukas. „Wir folgen dem Kompass.“

„Ich will euch nicht entmutigen,“ sagte Anna, „aber wenn ihr wirklich rausfahren wollt, dann werde ich mitkommen. Und wir tun das mit der nötigen Vorsicht.“

Die Kinder jubelten, doch Anna hob die Hand. „Das heißt aber nicht, dass wir leichtsinnig sein werden. Wir bereiten uns gründlich vor und nehmen keine unnötigen Risiken auf uns.“

Die nächsten Stunden verbrachten sie damit, alles für die Bootsfahrt vorzubereiten. Anna holte ein altes Ruderboot, das am Hotel lag, und überprüfte es. Petersen stellte sicher, dass die Kinder Schwimmwesten hatten. Finn packte eine Kamera ein, um Aufnahmen zu machen.

Am späten Nachmittag, als der Nebel sich langsam über den See legte, waren sie bereit.

„Lasst uns herausfinden, wohin dieser Kompass uns führt,“ sagte Lukas, als sie das Boot ins Wasser ließen.

Der See war still, als sie langsam hinausruderten. Das Wasser bewegte sich kaum, und das einzige Geräusch war das sanfte Eintauchen der Ruder.

„Wohin zeigt er jetzt?“ fragte Mia.

Finn drehte den Kompass vorsichtig. Die Nadel bewegte sich leicht – und zeigte in eine Richtung, die sie nicht erwartet hatten.

„Nicht zur Mitte des Sees,“ sagte er erstaunt. „Sondern… dort drüben.“

Sie folgten der Richtung mit den Augen. Es war ein kleiner, bewaldeter Streifen Land, eine Halbinsel, die kaum jemand beachtete. Es gab nichts dort – zumindest dachten sie das bisher.

Doch als sie sich näherten, begann das Wasser sich leicht zu kräuseln. Eine leichte Strömung zog in Richtung der Landzunge.

„Ich habe ein ganz schlechtes Gefühl dabei,“ murmelte Lea.

„Aber wir sind so nah dran,“ sagte Lukas.

„Wir landen an und sehen uns um,“ sagte Anna. „Aber mit Vorsicht.“

Als das Boot das Ufer erreichte, wussten sie alle, dass dies kein gewöhnlicher Ort war. Der Kompass hatte sie an einen Ort geführt, der tief in der Vergangenheit vergraben lag – und der vielleicht eine Antwort enthielt, die sie nicht erwartet hatten.

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