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Steinbauernhaus mit offener Tür und einem Fenster, das auf einen Tisch mit einem Amboss zeigt.

Die Spur zur Alten Schmiede (Sankelmark)

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Die Spur zur Alten Schmiede (Sankelmark)
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Der Morgen war kalt und klar. Über den Feldern von Sankelmark hing noch ein dünner Nebelschleier, als Jonas, Mia, Finn und Lea das kleine Dorf verließen und der Dorfstraße in Richtung Osten folgten.

Sie hatten die Hinweise auf der Karte und dem alten Pergament aus dem Museumsberg verglichen – immer wieder tauchte ein Begriff auf: „Am Feuer geformt“.

„Die Schmiede“, hatte Jonas gesagt. „Es muss die alte Schmiede sein.“

Die Schmiede lag am Rand des Dorfes, in der Nähe eines kleinen Baches, der träge durch die Wiesen floss. Schon von Weitem sahen sie das Gebäude: ein gedrungenes Haus aus groben Feldsteinen, das Dach mit Moos bewachsen, die Fensterläden halb herabgesunken.

„Sieht verlassen aus“, sagte Finn.

„Aber nicht vergessen“, ergänzte Lea.

Das schwere Holztor war verriegelt, doch seitlich führte ein schmaler Pfad zu einem Nebeneingang. Die Tür hing schief in den Angeln. Jonas schob sie vorsichtig auf.

Innen war es dunkel. Der Geruch von Ruß, Metall und altem Holz hing noch immer in der Luft, obwohl die Esse längst erloschen war.

„Seht euch die Mauern an“, sagte Mia leise.

Sie gingen langsam durch die Werkstatt. Hufeisen lagen verstreut auf dem Boden, Werkzeuge rosteten auf einem Tisch. An einem der großen Steine, der die Esse einst gestützt hatte, entdeckte Jonas etwas.

Er wischte mit der Hand über die raue Oberfläche.

Drei Kreise. Eingeritzt, kaum sichtbar.

„Hier ist es wieder“, sagte er.

Finn leuchtete mit der Taschenlampe darüber. Das Symbol wirkte älter als alles andere im Raum. Als wäre es hier gewesen, bevor die Schmiede gebaut wurde.

Lea durchsuchte die Schubladen des Arbeitstisches. Zwischen verrosteten Nägeln und einem zerbrochenen Hammer fand sie ein kleines Päckchen, eingewickelt in Leder.

Sie löste vorsichtig die Schnüre. Darin: ein Hufnagel, ungewöhnlich geformt. Und ein zusammengefaltetes Pergament.

Auf dem Pergament: eine Karte. Kein kompletter Plan, eher ein Fragment. Es zeigte den Sankelmarker See – und vier Markierungen, verbunden durch feine Linien.

„Das ist unser Pfad“, flüsterte Mia.

Jonas drehte den Hufnagel in der Hand. In den Schaft war ein winziges Symbol geschlagen: ein Kreis, durchzogen von einer Linie.

„Ein Schlüssel?“ fragte Finn.

„Vielleicht“, sagte Jonas. „Oder eine Markierung. Eine Erinnerung.“

Sie dokumentierten alles sorgfältig: Fotos, Skizzen, Notizen.

Als sie die Schmiede verließen, kam die Sonne durch die Wolken. Das Licht fiel auf die Feldsteine, ließ die Gravur für einen Moment hell aufleuchten, bevor sie wieder verschwand.


Später am Nachmittag saß Heiko im Hotel Seeblick, am Fenster des Leseraums. Von hier aus konnte er die Dorfstraße überblicken, sah die Kinder aus der Richtung der alten Schmiede zurückkehren.

Sie waren verändert. Nicht äußerlich. Etwas in ihrer Haltung – wachsamer, ernster.

Anna trat leise neben ihn.

„Sie haben etwas gefunden“, sagte sie.

„Ja“, antwortete Heiko.

„Und du auch“, sagte Anna und legte ihm einen Umschlag auf den Tisch.

Heiko öffnete ihn. Es war eine alte Fotografie. Darauf: das Hotel Seeblick, Jahrzehnte früher. Vor dem Eingang standen vier Kinder – ein Junge und drei Mädchen. Sie hielten etwas in den Händen, schwer zu erkennen.

Und auf dem Schild über der Tür: ein Symbol.

Drei Kreise.

Heiko sah auf. Anna nickte nur.

„Manches kommt zurück“, sagte sie. „Wenn die Zeit reif ist.“


Am Abend saßen Jonas, Mia, Finn und Lea im kleinen Salon des Hotels. Die Fragmente der Karten lagen vor ihnen. Die Symbole. Die Zeichnungen.

„Wir sind nah dran“, sagte Jonas.

„Aber wohin führt es uns?“ fragte Finn.

„Vielleicht nicht wohin“, meinte Mia. „Sondern zurück.“

Draußen fiel die Dunkelheit über Sankelmark.
Und über allem lag ein leises, tiefes Summen, das niemand hören konnte – außer denen, die bereit waren zu lauschen.

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