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Episode 66 – Jonas hat eine Vermutung

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Die Nachmittagssonne warf lange Schatten durch die Fenster der alten Bibliothek in der Akademie Sankelmark. Der Staub tanzte in der warmen Luft, während sich vier Kinder um einen langen, knarrenden Holztisch versammelt hatten.

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Jonas beugte sich über ein vergilbtes Zeitungsarchiv, das in einer alten Mappe zusammengebunden war. Mia saß neben ihm, einen Stift zwischen den Fingern drehend, während Finn sich Notizen machte und Lea geduldig eine Karte der Region mit transparentem Papier überzeichnete.

„Hier steht es“, sagte Jonas leise, mehr zu sich selbst als zu den anderen.

Die drei blickten auf.

„Ein Artikel aus dem Jahr 1974“, fuhr Jonas fort. „‚Familie aus Schleswig vermisst – Spurlos am Sankelmarker See verschwunden. Polizei findet leeres Boot, keine Anzeichen von Unfall oder Flucht. Ermittlungen eingestellt.‘“

„Schleswig?“ fragte Finn.

Jonas nickte. „Die Falkenbergs kamen aus Schleswig. Jedenfalls steht das auf dem Foto im Hotelalbum, das Anna mir einmal gezeigt hat.“

Mia rutschte näher. „Wird ein Name genannt?“

„Nur F.“, antwortete Jonas. „‚Familie F. aus Schleswig‘. Damals war es wohl üblich, Namen nicht vollständig zu drucken. Aber seht euch das an.“ Er zeigte auf eine handschriftliche Notiz am Rand des Zeitungsausschnitts. „‚Nicht vergessen – der Ort ruft.‘“

Lea sah von ihrer Karte auf. „Das klingt wie… eine Warnung.“

„Oder eine Erinnerung“, murmelte Mia.

Jonas lehnte sich zurück. „Ich glaube, sie haben etwas gefunden. Vielleicht wollten sie zu tief graben. Oder sie haben das Gleichgewicht gestört.“

„Wie du“, sagte Finn ruhig.

Jonas sah ihn an. „Vielleicht. Oder vielleicht wurde ich nur rechtzeitig gewarnt.“

Lea legte das transparente Papier über die alte Karte. „Schaut – hier ist die Stelle, an der wir damals das warme Metallstück gefunden haben.“ Sie deutete auf eine kleine Vertiefung am nördlichen Ufer des Sees.

„Und hier“, ergänzte Finn, „ist die Stelle, wo Jonas in Episode 30… also, wo du im Winter fast eingebrochen wärst. Direkt gegenüber.“

„Was, wenn das kein Zufall war?“ fragte Mia. „Was, wenn die alten Karten uns etwas sagen wollen – oder besser: zeigen?“

Jonas nahm ein zweites Blatt aus der Mappe. Es war eine Kopie eines Polizeiberichts. Nur schwer zu lesen, mit Flecken und verblasster Tinte. Aber am unteren Rand stand etwas:

*„Zeugen berichten von Glockenläuten zur Nachtzeit. Keine Erklärung durch örtliche Kirche möglich.“*

Mia erstarrte.

„Die Glocke…“

Lea flüsterte: „Die gleiche, die wir gefunden haben?“

Jonas nickte. „Oder eine zweite.“

Die Kinder sahen sich an. In der Ferne schlug eine Uhr.

„Ich glaube“, sagte Jonas leise, „es gibt einen Ort, an dem alles begann. Und wir müssen ihn finden. Aber diesmal… nicht blind.“

„Was schlägst du vor?“ fragte Mia.

„Wir brauchen alles, was wir finden können. Karten, Berichte, Zeichnungen. Und dann… dann gehen wir nicht nachts los. Sondern bei Sonnenaufgang.“

Lea hob eine Augenbraue. „Damit wir im Licht verschwinden?“

Jonas lächelte matt. „Damit wir das Dunkle nicht unterschätzen.“

Finn stand auf und trat ans Fenster. Draußen färbte sich der Himmel langsam bernsteinfarben. „Und wenn wir den Ort finden? Was dann?“

Jonas antwortete nicht sofort. Dann sagte er: „Dann hoffen wir, dass er uns nicht zuerst findet.“

Sie packten ihre Sachen. Jonas ließ sich Kopien der wichtigsten Artikel machen, Mia fotografierte die alte Karte mit ihrem Handy. Lea rollte die überlagerte Zeichnung vorsichtig zusammen, und Finn prüfte, ob sie auch nichts liegen ließen.

Als sie die Bibliothek verließen, war der Flur fast leer. Nur eine ältere Dame im Wollmantel stand am Fenster und sah hinaus. Sie drehte sich zu ihnen um, als sie vorbeigingen.

„Ihr sucht also nach dem Vergangenen“, sagte sie unvermittelt.

Die Kinder hielten inne. Jonas trat einen Schritt näher. „Kennen wir Sie?“

„Noch nicht“, antwortete sie mit einem Lächeln. „Aber ich kenne euch. Schon lange.“

„Waren Sie… schon mal am See?“ fragte Mia vorsichtig.

„Ich bin von dort“, sagte sie, „aber nicht von hier.“

Dann drehte sie sich wieder zum Fenster. Die Kinder gingen weiter. Als sie sich noch einmal umdrehten, war sie verschwunden.

Draußen vor der Akademie wehte ein kühler Wind. Lea schlang sich den Schal enger um den Hals. „Wer war das?“

„Vielleicht“, sagte Jonas ruhig, „eine Falkenberg.“

Und keiner widersprach.

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