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Episode 69 – Die unterbrochene Linie

Episode 69 – Die unterbrochene Linie Atmosphäre, Balance, Entdeckung, Falkenberg, Finn, Gravur, Jonas, Karte, Lea, Mia, Pfad des Gleichgewichts, Ritualweg, Symbol, wald, wind, Zeichen
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Die Sonne stand schon hoch, als Jonas die zusammengefaltete Karte auf dem großen Stein am Seeufer ausbreitete. Der Wind war schwach, die Oberfläche des Sankelmarker Sees spiegelglatt. Mia, Finn und Lea standen dicht bei ihm, alle vier schauten auf die Linien, Markierungen und verblassten Hinweise, die sich wie eine vergessene Geschichte über das brüchige Papier zogen.

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„Hier“, sagte Jonas und tippte mit dem Finger auf eine durchgehende Linie, die vom alten Bootssteg hinter dem Hotel bis zum südlichen Waldrand führte. „Das ist der Weg, der in der Karte aus der Akademie als ‘Pfad des Gleichgewichts’ markiert war.“

„Aber das hier…“, Finn beugte sich näher, „… sieht aus, als ob der Pfad unterbrochen wurde.“

Mia nickte. „Vielleicht durch Erdrutsche. Oder jemand hat ihn absichtlich verschwinden lassen.“

Lea zog ihr Notizbuch aus der Jackentasche. „Opa Karl hat mal gesagt, es gab einen Weg, der die Punkte verbunden hat – die Orte, an denen man den See beobachten konnte. Er meinte, der Weg sei ‘gebrochen worden, um das Gleichgewicht zu stören’.“

Jonas sah sie an. „Und wann hat er das gesagt?“

„Kurz nach dem Glockenfund“, antwortete Lea leise. „Er hat es nicht erklärt. Nur gemeint, es sei nie repariert worden.“

Die vier sahen sich an. Dann rollten sie die Karte ein und gingen los – dem Pfad folgend, so gut sie ihn erkennen konnten.

Der erste Abschnitt war leicht: ein schmaler Trampelpfad führte durch niedrige Büsche, vorbei an einer moosbedeckten Bank, die offenbar seit Jahren niemand mehr benutzt hatte. Der Boden war fest, von Wurzeln durchzogen. An manchen Stellen entdeckten sie kleine eingravierte Zeichen in Steinen oder Baumrinde – Kreise, Pfeile, seltsame Linien.

„Das sind Wegmarkierungen“, murmelte Jonas. „Vielleicht von denen, die ihn früher genutzt haben.“

„Ritualpfade?“ fragte Finn. „Oder einfach ein alter Wanderweg?“

„Oder beides“, sagte Mia.

Nach etwa fünfhundert Metern änderte sich das Gelände. Der Weg verlor sich zwischen wuchernden Farnen und umgestürzten Baumstämmen. An einer Stelle war der Hang abgerutscht – vielleicht bei einem Unwetter, vielleicht durch Zeit und Vergessen.

„Hier müsste es weitergehen“, sagte Jonas, der erneut auf die Karte schaute.

Sie bahnten sich vorsichtig einen Weg, kletterten über Steine und unter tiefhängenden Ästen hindurch. Schließlich fanden sie einen halb überwucherten Stein mit einer eingelassenen Platte. Die Oberfläche war rissig, aber die Gravur war noch zu erkennen: drei ineinander verschlungene Kreise.

Lea kniete sich hin und fuhr mit dem Finger über das Symbol. „Es ist dasselbe wie auf dem Fensterrahmen.“

„Und auf der Glocke“, ergänzte Jonas.

„Dann war das hier ein Punkt des Gleichgewichts“, flüsterte Mia.

Finn trat einen Schritt zurück, betrachtete das Gelände. „Aber es geht nicht weiter.“

Alle vier standen einen Moment schweigend da. Der Wald war still. Kein Vogel, kein Wind.

Dann plötzlich: ein Windstoß – kühl, aus dem Nichts – wehte durch die Blätter. Die eingerollte Karte, die Mia neben dem Stein abgelegt hatte, entrollte sich, als hätte sie ein unsichtbarer Finger bewegt. Sie lag nun offen da – genau an der Stelle, an der der Pfad aufhörte.

„Das war kein Zufall“, sagte Jonas.

„Es war eine Einladung“, flüsterte Lea.

Sie beschlossen, den Pfad in beiden Richtungen vollständig zu dokumentieren. Jonas machte Fotos von jedem Stein, jeder Markierung. Mia zeichnete eine neue Karte – mit dem, was sie gefunden hatten. Finn prüfte mit dem Kompass, ob es magnetische Abweichungen gab. Und Lea trug jedes Symbol, das sie fanden, in ein kleines Heft ein, das sie „Balancebuch“ nannte.

Nach zwei Stunden kehrten sie zurück zum Seeufer. Die Sonne stand nun tiefer, das Licht wurde weicher. Auf dem Wasser spiegelten sich die ersten Spuren von Dämmerung.

„Was, wenn es noch mehr solcher Punkte gibt?“ fragte Mia.

„Dann bilden sie zusammen vielleicht etwas Größeres“, sagte Jonas.

„Ein Netz“, murmelte Finn. „Ein Energiefeld. Oder ein Schutzkreis.“

Lea sah zum See. „Vielleicht haben die Falkenbergs versucht, ihn wiederherzustellen. Und sind dabei… verschwunden.“

Niemand widersprach.

„Wir machen weiter“, sagte Jonas. „Aber langsam. Genau. Und gemeinsam.“

Sie vergruben den Stein mit der Markierung wieder leicht, um ihn zu schützen – als Zeichen des Respekts. Dann machten sie sich auf den Rückweg ins Dorf, wo das Licht in den Fenstern zu flackern begann und die Schatten länger wurden.

Und obwohl niemand etwas sagte, spürten alle vier, dass etwas erwacht war.

Nicht feindlich. Nicht freundlich.

Einfach: **alt.**

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