🐳  Einzigartige Produkte  |  😘   Kundenorientierter Service  |  👍  tolle Qualität  |  🫵  günstige Preise  |  🚚   ab 20€ Bestellwert nur 2,49€ Versand  |  🚛   ab 50€ Bestellwert kostenfreier Versand

🐳  Einzigartige Produkte  |  😘   Kundenorientierter Service  |  👍  tolle Qualität  |  🫵  günstige Preise  |  🚚   ab 20€ Bestellwert nur 2,49€ Versand  |  🚛   ab 50€ Bestellwert kostenfreier Versand

Zurück zu Geschichten aus dem Hotelalltag
Vier Jugendliche stehen um einen Tisch und betrachten eine große Karte in einem Raum mit Bücherregalen.

Episode 73 – Die Karte im Antiquariat

Episode 73 – Die Karte im Antiquariat Antiquar, Antiquariat, Atmosphäre, Finn, flensburg, Geheimnis, Jonas, Karte, Lea, Mia, Ort der Rückkehr, sankelmarker see, Spur, Symbol, Übergabe, Vergangene Insel
Jetzt nichts mehr rund um den Sankelmaker See und unser Hotel verpassen!

Episode 73 – Die Karte im Antiquariat

Alle bisher veröffentlichen Episoden

Die Bahnfahrt nach Flensburg dauerte nicht lang, aber sie fühlte sich für Mia und die anderen wie ein kleiner Aufbruch an. Jonas hatte den Vorschlag gemacht: „Wir sollten schauen, ob es dort alte Karten gibt. Richtig alte. Vielleicht sogar von vor dem Hotel.“

Finn war skeptisch gewesen, aber als Lea zustimmte – leise, aber mit Nachdruck –, war klar: Das wird ein gemeinsamer Ausflug.

Sie stiegen am Südermarkt aus, schlenderten durch die engen Gassen der Altstadt, vorbei an Fachwerkhäusern, kleinen Cafés und Läden mit bunten Schildern. Der Wind vom Hafen trug den Geruch von Salz und alten Geschichten.

„Hier muss es sein“, sagte Mia und deutete auf einen schmalen Eingang zwischen zwei Backsteingebäuden.

Ein altes Holzschild hing über der Tür: „G. Falk – Antiquariat & Seekarten“. Der Schriftzug war verwittert, aber lesbar.

„Falk“, murmelte Jonas. „Fast wie Falkenberg.“

„Vielleicht ein Zufall“, sagte Finn.

„Oder keiner“, flüsterte Lea.

Innen war es still. Regale bis zur Decke, ein Teppichboden, der die Schritte dämpfte, und der Geruch von Leder, Staub und vergilbtem Papier. Hinter dem Tresen saß ein älterer Mann mit schmalem Gesicht, runder Brille und einer Teetasse in der Hand. Er sah nicht überrascht aus, als sie eintraten.

„Ihr sucht etwas. Nicht irgendetwas.“

„Alte Karten“, sagte Jonas. „Vom Sankelmarker See. Oder der Umgebung.“

Der Mann nickte. „Folgt mir.“

Er führte sie durch einen schmalen Gang in einen hinteren Raum. Dort stand ein langer Holztisch, auf dem mehrere gerollte Karten lagen, beschwert mit gläsernen Gewichten.

„Hier ist alles, was ich habe über eure Gegend. Nicht katalogisiert. Aber vollständig.“

Sie begannen zu blättern. Topografische Zeichnungen, Karten mit alten Wegen, einige handgezeichnet. Viele enthielten Details, die auf heutigen Karten fehlten: versteckte Pfade, eingezeichnete Höfe, einzelne Namen.

Jonas entrollte eine Karte, die älter war als die anderen. Das Papier war brüchig, die Tinte fast verblasst. In der Mitte: der Sankelmarker See – aber anders.

„Hier“, sagte er leise.

Die anderen traten näher. Im oberen Drittel des Sees war ein kleiner, kaum erkennbarer Punkt eingezeichnet. Kein Name. Nur ein Kreis mit vier Strichen, die in alle Himmelsrichtungen zeigten. Daneben, in zarter Schrift:
„Ort der Rückkehr“

„Das war früher eine kleine Insel“, sagte der Antiquar. „Steht in keinem modernen Register mehr. Wahrscheinlich abgesunken. Oder vergessen.“

„Was bedeutet der Name?“ fragte Mia.

„Das müsst ihr selbst herausfinden“, antwortete der Mann ruhig. „Manche Karten zeigen nicht nur Orte. Sondern Entscheidungen.“

Jonas hielt die Karte in der Hand. Sie war kalt. Dann – ganz leicht – begann das Papier zu vibrieren. Nur für ihn spürbar. Er sah niemanden an, sagte nichts. Aber er wusste: Diese Karte wollte zu ihm.

„Was kostet sie?“ fragte er schließlich.

„Sie ist nicht im Verkauf.“

Jonas zögerte. Dann sagte er: „Ich glaube, sie war nie dazu gedacht, verkauft zu werden. Sie will weitergegeben werden.“

Der Antiquar sah ihn lange an. Dann nickte er langsam.

„Du wirst sie eh mitnehmen, auch wenn ich nein sage.“

„Nein“, sagte Jonas. „Nur, wenn Sie ja sagen.“

Der Mann lächelte. „Dann gehört sie dir.“

Sie verließen das Antiquariat mit der Karte sorgsam zusammengerollt in einer stabilen Papprolle. Draußen war es inzwischen Nachmittag. Das Licht hatte sich verändert, wurde goldener, weicher.

„Das war nicht normal“, sagte Finn.

„Vielleicht war es richtig“, antwortete Lea.

„Was machen wir jetzt?“ fragte Mia.

Jonas drehte sich zu ihnen um, die Rolle in der Hand. „Jetzt gehen wir zurück. Und hören dem See zu.“

Sie fuhren im Abendlicht zurück. Keiner sagte viel. Doch alle spürten: Etwas hatte sich verschoben. In ihnen. Und vielleicht auch um sie herum.

Die Karte ruhte still in Jonas’ Rucksack. Doch er wusste: Das war nur die Ruhe davor.

Beitrag teilen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Zurück zu Geschichten aus dem Hotelalltag