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Mann sitzt an einem Tisch in einem Café und hält eine Kaffeetasse in der Hand.

Episode 72 – Heiko im Kiek In

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Episode 72 – Heiko im Kiek In

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Es war später Vormittag, als Heiko zum ersten Mal allein das Café „Kiek In“ betrat. Die Tür schwang mit einem leisen Glöckchen auf, und für einen Moment blieb er stehen. Drinnen war es warm, nicht nur von der Heizung, sondern auch vom Leben, das diesen Ort durchzog.

Vier Tische waren besetzt. Zwei ältere Damen diskutierten bei Apfelkuchen über die besten Marmeladenrezepte. Ein Fischer – Heiko erkannte ihn vage von einem Marktbesuch – las die Zeitung, nippte an einem dunklen Kaffee. Hinten saß ein junges Paar, vermutlich auf Wochenendurlaub, beide mit dicken Strickschals, die sie nicht abgelegt hatten.

Am Tresen stand eine Frau in einem blauen Kittel, die Haare kurz, die Haltung gerade, das Gesicht offen. Sie lächelte, als sie ihn sah.

„Setzen Sie sich ruhig. Kommt gleich jemand.“

Er nickte, suchte sich einen Platz am Fenster, nicht zu nah, nicht zu weit – ein Tisch, der keinen Anspruch stellte.

Ein paar Minuten später trat die Frau mit einer Tasse in der Hand an seinen Tisch. „Sie sind der Neue im Seeblick, richtig?“

„Heiko“, sagte er. „Ich helfe dort im Moment.“

„Alva“, sagte sie, „aber das wissen Sie sicher längst. Tee oder Kaffee?“

„Tee, bitte.“

„Mit oder ohne Fragezeichen?“

Er lächelte. „Mit.“

Sie verschwand nach hinten, kam wenig später mit einer dampfenden Tasse zurück und stellte sie ab, ohne etwas zu sagen.

Heiko blickte aus dem Fenster. Man sah von hier nicht den See, aber die leichte Senke in der Landschaft verriet seine Nähe. Ein paar Kinder liefen vorbei – Mia, Finn, vielleicht auch Lea. Sie winkten nicht, bemerkten ihn vermutlich gar nicht. Das war in Ordnung.

Drinnen plätscherte das Leben weiter. Gespräche, Geschirrklappern, das Rauschen der Kaffeemaschine.

Heiko ließ die Augen wandern. Die Wände waren voller Fotos – manche alt, andere neuer. Gäste, Feste, Momente. Auf einem Bild erkannte er das Café selbst, vor vielen Jahren. Die Fensterläden waren damals blau, jetzt waren sie grau gestrichen.

„Die Farben kommen zurück, wenn man genau hinschaut“, sagte Frau Alva plötzlich. Sie war zurückgetreten, stand mit verschränkten Armen hinter dem Tresen.

„Wie bitte?“

„Die Fensterläden. Sie waren mal blau. Aber wenn das Licht richtig steht, schimmern sie noch so.“

Heiko nickte langsam. „Ich habe im Hotel etwas Ähnliches gespürt. Es ist nicht alles verschwunden – nur leiser geworden.“

Alva sah ihn ernst an. „Leise ist nicht verloren.“

Eine der älteren Damen lachte laut, und ihre Freundin tippte ihr auf den Arm. Der Fischer schüttelte langsam den Kopf über etwas in der Zeitung. Das junge Paar teilte sich ein Croissant.

Heiko nippte an seinem Tee. Er war stark, aber gut. Der Geschmack hielt nach.

„Sie beobachten gern“, sagte Alva. „Das macht Sie still. Und offen.“

„Ich versuche zu verstehen, bevor ich entscheide.“

„Das ist selten.“

Heiko lächelte schwach. „Das Haus macht es mir leicht. Es spricht – aber ohne Worte.“

„Und das Dorf?“

„Flüstert noch.“

Alva nickte langsam. „Manche Orte wollen nicht überrannt werden. Sie wollen, dass man ankommt. In Schritten.“

Sie legte ihm eine kleine Karte auf den Tisch. „Wenn Sie mal Ruhe brauchen. Hinter dem Café ist ein kleiner Garten. Nicht gepflegt. Aber ehrlich.“

Er sah sie an, dann die Karte. Auf der Rückseite war mit Bleistift geschrieben:
„Der Ort sagt dir, wann du bleiben darfst.“

Er steckte sie ein. Zahlte. Ging.

Aber als er auf der Schwelle stand, drehte er sich noch einmal um. Alva stand hinter dem Tresen, wieder mit verschränkten Armen, das Gesicht ruhig, wissend.

Heiko nickte.

Sie nickte zurück.

Draußen roch es nach Erde und altem Holz. Und irgendetwas an diesem Moment fühlte sich an wie ein Anfang.

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