Episode 7: Die Akademie Sankelmark
Am nächsten Morgen brach die Gruppe früh auf. Die Luft war kühl und klar, und die ersten Sonnenstrahlen durchbrachen die dichten Baumkronen.
Alle bisher veröffentlichen Episoden
- Episode 13: Verborgene Wahrheiten im Hotel
- Episode 12: Das Tagebuch des Fremden
- Episode 11: Die Spur im Nebel
- Was bisher geschah rund um den Sankelmarker See: Die Reise ins Unbekannte
- Episode 10: Der erste markierte Punkt
- Episode 9: Annas Sorgen und neue Pläne
- Tauche ein in die Geheimnisse des Sankelmarker Sees – per WhatsApp!
- Episode 8: Das verborgene Zimmer
- Episode 7: Die Akademie Sankelmark
- Episode 6: Die Lichter auf dem See
- Episode 5: Die Gravuren im Nebel
- Episode 4: Das verlorene Boot
- Episode 3: Symbole im Arnkielpark
- Episode 2: Das Kiek In und die ersten Geschichten
- Episode 1: Annas Neuanfang
- Das Bullauge der Zeit
Ihr Ziel war die Akademie Sankelmark, ein ehrwürdiges Gebäude am Rande des Sees, das für seine umfangreiche Sammlung historischer Bücher und Dokumente bekannt war. Mia hatte den Vorschlag gemacht, Frau Lund, die Leiterin der Akademie, um Hilfe zu bitten.
„Frau Lund kennt sich mit allem aus, was mit der Geschichte des Sees zu tun hat“, erklärte Mia, während sie die Karte fest in ihren Händen hielt.
„Wenn jemand uns erklären kann, was diese Symbole bedeuten, dann sie.“
„Und wenn sie uns nicht helfen kann?“ fragte Finn skeptisch.
„Dann suchen wir uns die Informationen selbst“, sagte Lukas entschlossen. „Wir haben die Karte und die Symbole, und ich wette, irgendwo in der Akademie gibt es Antworten.“
Als sie die Akademie erreichten, waren die Kinder von der Größe und dem beeindruckenden Zustand des Gebäudes überwältigt. Die roten Backsteine waren von Efeu umrankt, und große Fenster ließen das Morgenlicht herein. Es war ein Ort, der sowohl Wissen als auch Geheimnisse ausstrahlte.
Die Gruppe trat durch die schweren Holztüren in die Eingangshalle. Der Geruch von alten Büchern und Holzpolitur empfing sie, und die Wände waren gesäumt von Regalen, die bis zur Decke reichten. Am Empfangstresen saß Frau Lund, eine ältere Dame mit kurzen grauen Haaren und einem aufmerksamen Blick.
„Guten Morgen, Kinder“, begrüßte sie sie freundlich. „Was führt euch so früh in die Akademie?“
Mia trat vor und hielt die Karte hoch. „Wir haben diese Karte gefunden. Sie zeigt den See und einige Markierungen, die wir nicht verstehen. Wir dachten, Sie könnten uns vielleicht helfen.“
Frau Lund nahm die Karte entgegen und studierte sie sorgfältig. „Interessant“, murmelte sie und schob ihre Brille zurecht.
„Diese Symbole… ich habe sie schon einmal gesehen. Wartet hier.“
Sie verschwand in einem der hinteren Räume und ließ die Kinder gespannt zurück.„Das ist ein guter Anfang“, flüsterte Mia. „Wenn sie die Symbole kennt, könnten wir wirklich etwas herausfinden.“
Während sie warteten, wanderte Lukas durch die Halle und betrachtete die alten Karten und Bilder, die an den Wänden hingen. Eins davon zeigte eine Skizze des Sees aus dem 19. Jahrhundert, und am Ufer war das Hotel „Seeblick“ eingezeichnet.
„Seht euch das an“, sagte er und deutete auf die Zeichnung. „Das Hotel ist hier. Aber warum ist es so prominent eingezeichnet? Es sieht aus, als hätte es damals eine besondere Bedeutung gehabt.“
Mia trat näher. „Vielleicht war es mehr als nur ein Hotel. Denkst du, es könnte etwas mit den Ritualen zu tun haben, die Frau Lund erwähnt hat?“
„Wenn das Hotel damals wichtig war, könnte es Hinweise geben, die wir noch nicht entdeckt haben“, überlegte Lea.
„Vielleicht sollten wir uns dort genauer umsehen.“
Bevor sie weiter darüber nachdenken konnten, kehrte Frau Lund zurück. Sie trug ein dickes Buch, das alt und schwer aussah, und legte es auf den Tisch.
„Diese Symbole stammen aus der Region. Sie wurden in Großsteingräbern gefunden, wie im Arnkielpark. Sie sollen eine Verbindung zu alten Ritualen haben, die mit dem See in Verbindung stehen.“
„Rituale?“ fragte Lea neugierig.
Frau Lund nickte. „Ja. Es heißt, dass die Menschen damals den See als heiligen Ort betrachteten. Sie glaubten, dass er Leben spendet, aber auch nimmt, wenn das Gleichgewicht gestört wird.“
„Das passt zu dem, was wir im Park gefunden haben“, sagte Lukas. „Da war eine Inschrift, die sagte ‚Bewahrt das Gleichgewicht‘.“
Frau Lund sah ihn aufmerksam an. „Das ist faszinierend. Diese Botschaft taucht in vielen Überlieferungen auf. Die Wächter des Sees sollen dafür sorgen, dass dieses Gleichgewicht erhalten bleibt. Aber was genau sie bewachen, weiß niemand.“
Finn zeigte auf die Karte. „Und was ist mit diesen Markierungen? Glauben Sie, sie könnten uns zu etwas führen?“
Frau Lund betrachtete die Karte erneut. „Es ist möglich. Diese Punkte könnten Orte markieren, die für die alten Rituale wichtig waren. Wenn ihr wirklich nach Antworten sucht, könnte es sich lohnen, diese Orte zu erkunden.“
Die Kinder tauschten aufgeregte Blicke aus. „Vielen Dank, Frau Lund“, sagte Mia. „Das hilft uns wirklich weiter.“
„Seid vorsichtig“, warnte Frau Lund. „Der See hat viele Geheimnisse, und nicht alle davon sind harmlos.“
Mit neuen Informationen und einer erneuerten Entschlossenheit verließen die Kinder die Akademie. Die Karte in Mias Händen schien nun lebendiger als je zuvor, und die Worte von Frau Lund hallten in ihren Köpfen nach.
„Der See bewahrt seine Geheimnisse.“„Wohin gehen wir als Nächstes?“ fragte Lea, während sie den Weg zurück ins Dorf einschlugen.
„Wir sollten einen der markierten Orte aufsuchen“, sagte Lukas. „Wenn die Karte recht hat, könnten wir etwas finden, das uns mehr über die Wächter verrät.“
„Und vielleicht auch über die Glocke“, fügte Mia hinzu.Die Gruppe war sich einig. Doch Lukas war nachdenklich. Er dachte an die Skizze des Hotels in der Akademie. Was, wenn das Hotel „Seeblick“ nicht nur ein Ort für Gäste war? Was, wenn es eine Rolle in den Geheimnissen des Sees spielte?
„Vielleicht sollten wir auch im Hotel suchen“, sagte er schließlich. „Es gibt dort so viele alte Räume und Gegenstände. Was, wenn dort etwas versteckt ist?“„Das ist eine gute Idee“, stimmte Finn zu.
„Wir können uns umsehen, bevor wir zu den markierten Orten gehen.“Die Kinder waren sich einig. Der See hatte ihnen eine neue Spur gegeben, und sie waren entschlossen, ihr zu folgen.
Der Sankelmarker See, der im Licht der Nachmittagssonne schimmerte, schien auf sie zu warten.
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