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Episode 65 – Die Geräusche im Flur

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Der Wind hatte aufgefrischt. Dünne Zweige klopften gegen die Fensterscheiben des Hotels, während Heiko allein im Leseraum saß. Es war später Abend, und die meisten Gäste hatten sich längst in ihre Zimmer zurückgezogen. Nur das gleichmäßige Ticken der alten Standuhr begleitete das Rascheln der Seiten in seinem Notizbuch. Er hatte sich einen Tee gemacht, sich einen alten Sessel am Fenster ausgesucht und die Füße auf einen Hocker gelegt. Die Liste, die er für Anna begonnen hatte, war fast fertig – technische Mängel, sicherheitsrelevante Ecken, Hinweise auf ungenutzte Möglichkeiten. Doch irgendetwas hielt ihn wach. Vielleicht war es der Tee, vielleicht der Wind. Oder das Haus selbst. Dann hörte er es. Ein leises Knarren – nicht im Zimmer, sondern oben, im Flur des Ostflügels. Er hielt inne. Lauschte. Wieder: ein Knacken, diesmal gefolgt von einem Ton, der wie ein kurzer Tritt auf eine Diele klang. Heiko legte das Notizbuch zur Seite, zog sich die Jacke über und trat hinaus in den Flur. Das Licht war gedämpft, der Kronleuchter in der Lobby flackerte leicht, als wolle er sich gegen die Dunkelheit stemmen. Er ging langsam die Treppe hinauf. Seine Schritte auf dem Holz klangen fast zu laut in der Stille. Der Flur des Ostflügels war so verlassen wie am Vortag, als er Zimmer 14 betreten hatte. Doch heute schien die Luft schwerer. Als würde sie sich nicht gern bewegen lassen. Er trat näher an das Ende des Ganges. Dort, wo das Fenster war. Und da – wieder: ein leiser Laut. Kein Schritt diesmal. Eher ein Klopfen. Sanft. Drei Schläge, eine Pause. Dann wieder zwei. Heiko zog den Schlüsselbund hervor, schloss leise Zimmer 15 auf. Es war leer. Staubig. Nichts, was den Ton hätte verursachen können. Er ging weiter zu Zimmer 16. Auch dort – leer. Dann Zimmer 17. Die Tür war nur angelehnt. Das war ungewöhnlich. Er drückte sie vorsichtig auf. Das Licht funktionierte nicht. Nur der Mond schien durch das kleine Fenster. Ein Sessel stand halb zum Fenster gedreht. Auf dem kleinen Tisch davor lag eine Broschüre – dieselbe wie im Zimmer 14. Doch diesmal war etwas anderes darin. Ein Lesezeichen. Heiko zog es heraus. Es war ein dünner Streifen Papier, beschrieben mit wenigen Worten: *„Was begonnen wurde, wurde nicht beendet.“* Er steckte das Papier ein, trat zurück in den Flur – und blieb abrupt stehen. Am Fenster ganz am Ende des Ganges stand eine Gestalt. Nur für einen Moment. Silhouettiert gegen das Licht. Eine Frau, schmal, mit langem Haar. Sie sah nicht zu ihm – oder vielleicht doch? Dann war sie weg. Keine Bewegung, kein Laut – einfach verschwunden. Heiko eilte ans Fenster. Nichts. Kein Schatten, keine Spur. Nur die Kälte, die von der Scheibe kam. Und eine Gänsehaut auf seinen Armen. Er ging zurück in die Lobby, setzte sich, atmete tief durch. Es war nicht Furcht, was ihn bewegte. Es war ein Gefühl von Verbindung. Als hätte das Haus – oder jemand in ihm – auf ihn gewartet. Die Tür zur Veranda knarrte. Anna trat ein. Wieder hatte sie eine Tasse Tee in der Hand. Diesmal setzte sie sich schweigend zu ihm. Nach einer Weile sagte sie: „Ich habe sie auch gesehen. Früher.“ Heiko sah sie an. „Meine Schwester. Diana. Nach ihrem Verschwinden erschien sie manchmal. Immer am selben Ort. Am Ende des Flurs. Manchmal stand sie dort nur. Manchmal klopfte sie.“ Heiko nickte langsam. „Drei, dann zwei?“ „Ja.“ Anna hielt die Tasse fest. „Das war ihr Spiel, als wir klein waren. Drei Mal, Pause, zwei Mal. Zeichen, dass sie da ist. Dass ich ihr folgen soll.“ „Und? Bist du ihr gefolgt?“ Anna schüttelte den Kopf. „Nie. Ich war zu feige. Aber du… du gehst hinauf. Du hörst zu.“ Heiko war still. Dann sagte er: „Vielleicht ist es Zeit, das zu beenden, was begonnen wurde.“ Anna sah ihn lange an. Dann sagte sie leise: „Vielleicht ist das der Grund, warum du hier bist.“ Er schrieb später in sein Notizbuch: – Geräusche im Flur – Tür 17 offen – Lesezeichen mit Botschaft – Gestalt am Fenster – Zeichen von Diana Die Standuhr schlug ein Uhr. Und wieder vibrierte die kleine Glocke auf dem Empfangstresen – ganz leicht. Heiko stand auf, trat ans Fenster und sah hinaus auf das Café Seeblick. Dort brannte kein Licht. Aber er hatte das Gefühl, etwas – oder jemand – beobachtete ihn. Und diesmal fühlte es sich nicht fremd an. Sondern vertraut.

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